7.2.7 Sirajul Husains „Universelles Feld des
Quanten-Bewusstseins“
Abb. 1 Sirajul Hussain, Maejo Universität, Chiang Mai, Thailand
In seiner Arbeit über das universelle Quantenbewusstsein versucht Sirajul Husain, Wissenschaftler am „Interdisciplinary Research and Development Center“ in Sterling (USA), eine Erklärung des Verschränkungsprinzips [vgl. 3.3], i.e. einer nicht-lokalen Korrelation über beliebige Distanzen, zu geben und legt dies am Beispiel eines verschränkten Photonen-Paars mit unterschiedlicher Polarization dar.
Abb. 2 erklärt die Herstellung verschränkter Photonen-Paare mit unterschiedlicher Polarization
Sirajul Husain verfolgt mit seiner Untersuchung „Universal Field of Quantum Consciousness: An Ontological Nexus of Classical and Quantum Physics“ das das Ziel .. „das Phänomen der nicht-lokalen Korrelation über beliebige Distanzen zu erklären, unter der Annahme, dass ein verschränktes Photonen-Paar sich auf der Grundlage des Phänomens der Einheit des Bewusstseins, wie ein System vereinigter quanten-bewusster Wellen verhält. Dieses Verhalten der Photonen beruht auf dem, natugegebenen, fundamentalen Feld eines Quanten-Bewusstseins im Universum, ohne die Gesetze der klassischen Physik zu verletzen. …
Die metaphysische Natur des vorgeschlagenen Quantenbewusstsein-Feldes, die sich auf der der nicht-lokalen Natur des Bewusstseins gründet, erscheint plausibel als Erklärung eines gleichermaßen metaphysischen Phänomens der Nicht-Lokalität im Lichte der Einsteinischen Beobachtung: ‚Das wirkliche Problem ist, dass Physik eine Art Metaphysik ist: Physik beschreibt ‚Realität‚. Aber wir wissen nicht, was ‚Realität‘ ist. Wir wissen es nur durch physikalische Beschreibung. ..“ (Einstein, 1935, in einem Brief an Schrödinger.).
Basierend auf der Tatsache, dass das Gravitationsfeld keine signifikante Wirkung auf die mikroskopischen Partikel (Baggott, 1992) hat, und weil es nach Boughn (2009)„gegenwärtig keinen experimentellen Beweis für die Quantennatur der Gravitation gibt und die Wahrscheinlichkeit für eindeutige Tests zukünftig überhaupt nicht sicher ist,“ schlagen wir ein universelles Feld eines Quanten-Bewusstseins in der Raumzeit vor, das kosmologisch zusammen und gleichzeitig mit den wohlbekannten Feldern der schwachen und starken nuklearen, elektromagnetischen und Gravitationskraft entstanden sein muss.
Für das Feld des Quanten-Bewusstseins postulieren wir, dass [im Fall der oben erwähnten Photonen] jedes Teil eines interaktiven Photonenpaares, das emittiert wurde und in entgegengesetzte Richtung flog, unsichtbar zerstreut wurde, als es in ein System bewusster Quantenwellen umgewandelt wurde, welches sowohl Informationen über die Natur der verschränkten Teilchen als auch über die jeweiligen komplementären Zustände ihrer Polarization trägt.
Bekanntlich übertreffen zwei Photonen, wenn sie in entgegengesetzte Richtungen fliegen, nicht die Lichtgeschwindigkeit.
Doch wir postulieren, dass eine instantane Korrelation zwischen ihnen, eine strenge Eins-zu-Eins Korrespondenz im klassischen Sinne impliziert. Diese ergibt sich aus dem wohlbekannten Merkmal der Einheit des Quanten-Bewusstseins, das aus der nicht-lokalen Natur des Bewusstseins folgt. Die Einheit des Systems des Quanten-Bewusstseins vermag daher ohne die Erfordernis physikalischer Signale aufrechterhalten werden.
Wenn z.B. während der Reise eines verschränkten Photonenpaares in entgegengesetzte Richtungen eine Veränderung des Polarizations-Zustandes eines Photons erfolgt, wird wegen des einheitlichen Systems der bewussten Quantenwellen instantan eine entsprechende komplementäre Veränderung der Polarization des Partner-Photons bewirkt, ohne die Einwirkung irgendwelcher physikalischer Signale.
Es sei besonders erwähnt, dass wegen der Einheit des Quanten-Bewusstseins möglicherweile jeder Punkt des Systems bewusster Quantenwellen mit jedem anderen Punkt [quantenholistisch, d. V.] verbunden ist.
Mit anderen Worten, in dem universellen Feld des Quanten-Bewusstseins bleiben die verschränkten Photonen praktisch ‚lokal‘. Daher findet auch weder eine ‚Aktion-auf-Distanz‚ statt noch wird die Lichtgeschwindigkeit verletzt.
Ebenso wird die Messung eines Photons eines Photonenpaares, die zu einem instantanen Kollaps seines Partner-Photons, begleitet von dessen entsprechender Polarization führt, objektiv durch die Einheit des Quanten-Bewusstseins in seinem universellen Feld herbeigeführt und sicherlich nicht durch einen Beobachter. [138]“ [Übersetzung d. V.]1
Sirajul Husains Beschreibung der Nichtwirksamkeit eines „Beobachters“ mag im Fall eines Photonenpaares noch zutreffend sein. Die Existenz eines menschlichen Bewusstseins bedeutet jedoch insofern eine neue Qualität, als das universelle Quantenbewusstsein qua menschlichen Gehirnen die Möglichkeit einer Selbstbeobachtung erlangt und der damit verbundenen individuellen Wahrnehmungsfähigkeit (Beobachtung).
Die Existenz eines universellen Quanten-Bewusstseins im Sinne Sirajul Husains könnte bedeuten, dass ein individuelles menschliches Bewusstsein eine Art „Quantenfluktuation“ des Bewusstseinsfeldes ist (vgl. 7.3.4.2). Das von Husain beschriebene bewusste Quantenfeld kann jedoch nur als eine Teilwelle der integrierten universellen Quantenwelle (BZ 1, im Sinne Soltaus) vorgestellt werden, welche die Generierung individueller subjektiver Bewusstseine ermöglicht.
Die individuellen Bewußtseinszustände führen dann im Sinne des Soltauschen Modells der Realität durch permanente Modifikation des „Beobachters“ in der Kette der „Quantenmechanischen Bezugsrahmen“ (QMBRs) zu einem kontinuierlichen „Update“ der universellen bewussten Quantenwelle
Da zahlreiche Untersuchungen nachgewiesen haben, dass eine reduktionistische Zurückführung des menschlichen Bewusstseins auf die Gehirmphysiologie die qualitativen Merkmale einer bewussten subjektiven Erfahrung [Qualia] nicht zu erklären vermag, machte der amerikanische Philosoph David Chalmers die „.. kühne epistemologische Enthüllung, ‚dass keine vollständig physikalische Erklärung jemals die Entstehung bewusster Erfahrung erklären kann‘ (Chalmers, 1996).
Angesichts dieser tiefgreifenden Veränderung in der Einstellung zu Bewusstsein scheint es eine wachsende Sensibilisierung dafür zu geben, dass menschliches Bewusstsein vielleicht als eine natürliche Gegebenheit betrachtet werden kann, die auf gleicher Stufe mit Raum, Zeit und Gravitation steht. [139]“ 2
- Sirajul Husain,“Universal Field of Quantum Consciousness: An Ontological Nexus of Classical and Quantum Physics“, in: NeuroQuantology, September, 2010?, Vol 8, Issue 3, Page 279-286, here: pp.279 f. [Digitale Ausgabes]: URL: https://www.researchgate.net/publication 273216505_Universal_Field_of_Quantum_Consciousness_An_Ontological_Nexus_of_Classical_and_Quantum_Physics ↩︎
- Ib. p. 282 ↩︎
