2.2 Galileis Begründung der experimentellen Physik
Galileo Galilei (1564 – 1642) schuf mit seinen Experimenten und astronomischen Entdeckungen durch die Anwendung des von ihm benutzten Fernrohrs die Grundlagen der modernen experimentellen Physik und telekopischen Astronomie und erhob ebenso wie schon vor ihm Descartes die Mathematik zur „Sprache der Physik“, wenn er festellte: „Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.“1

Galileo Galilei – Porträt von Domenico Tintoretto, ca. 1602–1607
Damit waren durch 2.1 Der Dualismus von Materie und Geist und Galilei sowohl der Gegenstandbereich der neuzeitlichen Physik – die materielle Welt der physikalischen Dinge und Beziehungen – als auch ihre wissenschaftliche Methode – Mathematik und Experiment – festgelegt.
Es begann der ungeheuer erfolgreiche Aufstieg der modernen physikalischen Wissenschaft, allerdings um den Preis der Ausscheidung von Geist und Bewußtsein aus ihrem Gegenstandsbereich, verbunden mit den bereits erwähnten Folgen für eine ganzheitliche Beschreibung der Wirklichkeit (vgl. 1. 1 Aristotelischer Hylemorphismus und Quantenphysik).
- Ehrhard, Behrends,“Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben“,in: Fünf Minuten Mathematik, Mathematik und Realität. Wie wird Mathematik angewendet? Spinger Verlag, S. 140, [Digitale Ausgabe], URL: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-00998-4_53 ↩︎
