2.3 Die klassische Mechanik Isaac Newtons
Isaac Newton porträtiert von Godfrey Kneller, London 1702,
Bestand der National Portrait Gallery, @ Gemeinfrei
„Materie“ war für Aristoteles Teil eines komplizierten Beziehungssystems von Physik und Metaphysik (vgl. 1.1 Aristotelischer Hylemorphismus und Quantenphysik – 2.1 Der Dualismus von Materie und Geist). Sie stand in Beziehung zu der sie prägenden „Form“, als Aspekt der „Substanz“ sowie mit den metaphysischen Kategorien der „Potentialität“ und „Aktualität“, war also ein relationaler Begriff (vgl. 1.1).
Demgegenüber führte die mathematische „Abstrahierung“ von einem metaphysischen Rahmen im 18. Jhd., in dem „Materie“ intelligible gewesen wäre, zu einer zunehmenden Mystifizierung des Materiebegriffs.
So verzichte der Begründer der Klassischen Physik, Isaac Newton (1642 – 1726) in seiner Definition der „Materie“ (body) auf eine Berücksichtigung qualitativer Bestimmungen und verstand Materie nur quantitativ als „Masse“, welche er als fundamentale Größe der Mechanik betrachtete, die sich aus der Erfahrung ableitete und die Kräften (Gravitation) unterworfen war.
Newton erklärte jedoch nicht die ihm rätselhafte erscheinende Natur der gravitativen Anziehungskraft.1
Damit war das Weltbild eines mechanistischen Materialismus als Paradigma der klassischen Physik begründet. Trotz der grandiosen Erfolge der Newtonschen Naturphilosophie blieb „das Problem der Gravitation und der physikalischen Einwirkung auf große Distanz“ ein Mysterium.2
- Simon Oliver, Physics without Physis: On Form and Teleology in Modern Sciencew, Durham University, Durham Research Online, 2020 S. 443, [Digitale Ausgabe]: URL: http:// 3109.pdf ↩︎ ↩︎
- Ibd. S. 1 ↩︎


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